12. Dezember 2011

Wutbürger Düringer

Letzte Woche als krönender Abschluß von Dorfers Donnerstalk überraschte mich der ehemalige Benzinbruder mit einem ziemlich ernst gemeinten Wutausbruch. Ganz ernst dürfte es allerdings nicht gewesen sein - denn so sehr ich auch Herrn Düringen zugestehe, dass er sich selber in der Rolle des Wutbürgers wiederfindet, so bin ich ebenso überzeugt davon, dass es in Österreich niemals eine wirkliche MASSE an Gleichgesinnten gibt. Aber bitte selbst entscheiden, wie er's gemeint haben könnte:



Anschauen lohnt sich auf jeden Fall!

15. November 2011

The Age of Stupid

Der Titel "The Age of Stupid" passt gerade zu meinem letzten Thema "Bildungsvolksbegehren", das ja trotz beachtlicher Zahlen nur mässige Kritiken bekommen hat. Wenn ich mir diesbezüglich einen Nachsatz erlauben darf: 7% Unterstützer_innen gerechnet auf eine auch sonst nicht gerade berauschende Wahlbeteiligung von ca. 60% macht schon mal 13% Bildungsenthusiasten, die trotz der völligen Unverbindlichkeit eines Volksbegehrens die Illusion pflegen, dass sie mit ihrer Stimme etwas an der Misere ändern können.

Zu gleichen Teilen interessant wie peinlich fand ich übrigens den Auftritt von Konrad Paul Liessmann im Club 2, der mit der Selbstzufriedenheit des arrivierten Schöngeistes den Bildungshunger der Masse herabwürdigte... Da hatte ich erstmals Mitleid mit meinem Landsmann Köhlmeier, der sich den philosophischen input wohl ein wenig anders vorgestellt hatte...

Doch zurück zum Film "The Age of Stupid": auf der dazugehörigen website finden sich ein paar Trailer und Hintergrundinfos. Eine DVD gibts auch schon - links dazu stelle ich unten rein...

Aus jeden Fall ein Muss!


Auszug aus der Website zum Film:

The Age of Stupid ist ein Film aus dem Jahr 2008 von der Regisseurin Franny Armstrong (McLibel, Drowned Out) und der jungen Produzentin Lizzie Gillett. Es handelt sich um eine Koproduktion zwischen Frannys Firma Spanner Films und der Firma des ausführenden Produzenten John Battsek (Ein Tag im September), Passion Pictures. Der oscar-nominierte Schauspieler Pete Postlethwaite spielt die Hauptrolle. Als alter Mann lebt er ganz allein in der völlig zerstörten Welt des Jahrs 2055 und fragt sich beim Betrachten von Archivmaterial aus dem Jahr 2008: Warum haben wir den Klimawandel nicht aufgehalten, als wir noch die Möglichkeit dazu hatten? Das Besondere an dieser Produktion ist das innovative Finanzierungsmodell. Das Budget wurde durch 'crowd-funding' (frei-verkäufliche Anteile) zusammengebracht. Die vollständige Produktionsgeschichte wird in der 50-minütigen Making Of Dokumentation gezeigt, die man sich gratis online anschauen kann und die wahrscheinlich auch in besserer Qualität auf der deutschen DVD enthalten sein wird (Herbst 2010). Der Film kam 2009 ins Kino und war einer der am meisten beachteten Dokumentarfilme dieses Jahres. Er war auch der Auslöser für die äußerst erfolgreiche 10:10 Kampagne.

10. November 2011

Bildungsvolksbegehren: Dornbirn

Gelernte Dornbirner_innen haben es ja schon verinnerlicht, dass die grösste Stadt im Ländle in vielen Bereichen eine Führungsrolle einnimmt. So geschehen auch beim gerade zu Ende gegangenen Bildungsvolksbegehren, dessen Zahlen ich gerade hereinbekommen habe:

offizielles Endergebnis in Dornbirn:
abgegebene Unterschriften: 1.937
von 32.733 Wahlberechtigten, macht

sehr gute 5,92 %

der Dornbirnerinnen und Dornbirner, die damit die Städte Bregenz und Bludenz (mit jeweils unter 5% deutlich hinter sich gelassen haben (andere Ergebnisse hab ich leider noch keine - wird aber eh morgen in der Zeitung stehen).

Meldeamtsleiter Schwendinger spricht vom besten Ergebnis der letzten 5 Jahre. Mit deutlichem Abstand folgen das Euratom-Volksbegehren (2011) mit 1.096 Unterschriften und das FPÖ "Österreich bleibt frei" VB (2006) mit 1.033 Unterschriften.

Bildung wird in Dornbirn also GROSS geschrieben!

Übrigens: Bei der Durchsicht der österr. Liste der Volksbegehren ist mir doch glatt eines untergekommen, das in meiner Wahrnehmung gar nicht existiert hat: "Stopp dem Postraub" (2009).

6. November 2011

Bildungsvolksbegehren - letzte Chance zur Unterschrift !

Ich übertrete wieder mal meine FSK zu lokalen Dornbirner Themen und mache noch ein letztes Mal darauf aufmerksam, dass die letzten Unterschriftstage für das Bildungsvolksbegehren angelaufen sind.

Wie überall sonst kann man im Dornbirner Rathaus noch bis spätestens Donnerstag 16:00 Uhr unterschreiben:


Ausweis mitbringen nicht vergessen ! Und falls noch jemand Infos braucht, findet er so ziemlich alles auf der offiziellen Website von österreich-darf-nicht-sitzenbleiben !


Und dann darf ich noch eine Anmerkung loswerden, was unsere neue grösste Zuwanderungsgruppe betrifft: die Deutschen!

Wie mir an 3 Samstagen am grünen Infostand zum Volksbegehren deutlich aufgefallen ist: Das Interesse unserer deutschen Mitbürger_innen an diesem Volksbegehren ist auffallend hoch.

Mindestens ebenso hoch, wie ihre Enttäuschung, dass sie zwar ihren Lebensmittelpunkt nach Vorarlberg verlegt haben, arbeiten und Steuern zahlen, aber außer bei Gemeinderatswahlen kein politisches Mitspracherecht besitzen. Besonders bei Familien mit kleinen Kindern war die Stimmung wirklich schlecht - viele Deutsche kommen ja gut ausgebildet und mit hohen Erwartungen nach Vorarlberg. Kaum verwunderlich, wenn sie für Ihre Kinder eine mindestens ebenso gute Ausbildung wünschen, und sich ausgeschlossen fühlen, wenn sie in so einem Kernbereich vom Mitspracherecht ausgeschlossen werden.

Eigentlich ein Skandal - wieso sollte man denn einem EU-Bürger zumuten, seine Staatsbürgerschaft zu ändern? Was sollte es denn auch bringen, wenn man so oder so völlig gleichgestellt ist? No na halt nicht völlig - wohingegen mein ehemaliger Schulkollege seit über 10 Jahren in Barcelona lebt und arbeitet, verheiratet ist und mittlerweile sogar einen kleinen Spanier gezeugt hat - und volles Wahlrecht in Österreich genießt. Dem ist es so ziemlich wurscht, ob in Ö ein Fakeman regiert oder sonstwer und es spielt für ihn auch keine Rolle, ob sein "nino" bei uns einen Ganztagskindergartenplatz hätte oder nicht...

Nun gut, auch er darf dieses Volksbegehren nicht unterschreiben, weil er keinen Hauptwohnsitz in Österreich mehr hat - aber genau dieses Kriterium würden unsere deutschen Familien erfüllen und die sollten das sehr wohl dürfen.

Volle Mitsprache dort, wo ich lebe und Steuern zahle. So einfach sollte das eigentlich sein!

16. Oktober 2011

Buko | End

In Zwischenmahlzeiten...

...ahem...

...Zwischenwahlzeiten passiert halt sonst nicht allzu viel, also mach ich jetzt mal Schluss, nachdem Rudi Anschober nochmal auf die Öko-Arbeitsplätze in Oberösterreich hingewiesen hat. 36.000 sind's nach offizieller Rechnung bis heute; interessant vielleicht auch die Tatsache, dass quer durch Europa mittlerweile 3 von 4 Biomasseheizzentralen aus Oberösterreich kommen.

Der Vormittag klingt dann aus mit mehr oder minder spannenden Resolutionen, von denen allerdings lediglich die letzte zur "Trennung von Staat und Religion" die Mitglieder zu einer breiten Plenumsdiskussion aufwecken konnte. Erkennbar jedenfalls, dass dieses Thema von "oben" zu lange unbeachtet geblieben war... ob aus Angst vor dieser Diskussion im Land der heiligen christlichen Sozialdemokratie, oder warum auch immer.

Jedenfalls höchst an der Zeit, und - man höre und staune - EINSTIMMIG als Resolution verabschiedet !!!

Als letztes noch eine Wortmeldung einer steir. Lehrerin, die (für mich zumindest) irgendwie den Kern des österr. Problems der mangelnden Abgrenzung der Politik von der Kirche zur Sprache brachte: "...alle Stunden wurden gekürzt, außer den Religionsstunden"

Bis demnächst,
dann wieder aus Dornbirn :D

Buko | Ellensohn

Als unbedarfter Blogger ist man ja dankenswerterweise nicht der Objektivität verpflichtet. Und völlig subjektiv hat mich wieder einmal einer überraschen können: David Ellensohn vertritt (wie spontan auch immer) seine Wiener Chefin Vassilakou, und haut uns einen ganzen Haufen bonmots aus der Wiener Koalition um die Ohren,  wie ich ihn noch nie erlebt habe.

Focus waren all die Themen, die von Kritikern der jungen Koalition in letzter Zeit medial ausgeschlachtet wurden - so unter dem Vorzeichen "Wahlversprechen - gebrochen":

  • Höchste Mindestsicherung für Kinder
  • Kleines Glücksspiel abgeschafft
  • Radfahroffensive erfolgreich
  • und last not least: "365 € Jahreskarte für Öffis"

Mit dem Versprechen, sich zu entkleiden, um den Wert dieser Ansage mal mit ein wenig Aktionismus zu begleiten... Ich darf feststellen, Ellensohn hat sein Versprechen gehalten, wenn auch für einen Flatz-verwöhnten Dornbirner das Ganze gut und gerne als Tattoo auf einem nackten Rücken vorstellbar gewesen wäre...

Spassig war's allemal - und spricht auch für das neue Selbstbewusstsein unserer Wiener Kolleg_innen - freut mich für Sie und Uns!

Buko | Glawischnig

2. Tag nach kurzer Nacht - jedenfalls für so manche zumindest:

lower austrian greens in innsbruck's filou
Start und Begrüssung kurz vor 10 Uhr, mit einer anregenden Ansprache von Ingrid Felipe (Tirol) und dem ersten österreichischen bildhaften Vergleich eines grünen Aufbruchs mit dem Ziehen von Snowboard-Spuren im Schnee - touché!

Anschließend die Chefin auf der Bühne mit einem Feldzug quer durch den österreichischen politischen Gemüsegarten von Bildungsvolksbegehren, Buwog, Eurofighter und einem Feyman, der offenbar des öfteren "nach Europa fährt". Was vor Jahren noch eher verhalten klang, ist heute selbstsicherer und konkreter:

  • JA zur Finanztransaktionssteuer
  • Rückabwicklung der Eurofighterbeschaffung
  • Jedem Kind die gleiche Chance

Nach der gestrigen Absenz wieder einmal eine starkes Lebenszeichen, auch wenn ich immer noch ein wenig mit der offenbar üblichen grünen Ansprache à la "Grüne Freundinnen und Freunde" übers Kreuz komme. Oba wuascht.

15. Oktober 2011

Buko | Generaldebatte - Verlauf

Mit großen Diskussionen im ca. 300 Personen umfassenden Plenum ist es immer so eine Sache. Klingende Namen, weniger bekannte Akteure kommen zu Wort - von Eva Lichtenegger über "unserem" Johannes Rauch, mit Kommentaren von Martin Margulies, Monika Vana, uvm., wobei mir irgendwie die Absenz des gaaanz linken Teils der Wiener Delegation auffiel. Gut möglich, dass die Wiener Koalition eine der alten grüninternen Fronten auflösen konnte?

Zum Schluss nochmal Werner Kogler, mit exakt 0 Erwähnungen des Wortes "Eurobonds", danach die Abstimmung: 220 Stimmen für die Resolution, 1 Gegenstimme, 2 Enthaltungen.

Nachdem derStandard schon die ersten Eindrücke vom grünen Bundeskongress veröffentlicht hat, liegt die Latte ja schon etwas höher. Der ORF wuselt 2,5 Stunden nach Beginn immer noch mit der Kamera herum, und publiziert ebenfalls online...

 


Kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass das in der Buko-Geschichte immer schon so gewesen sei - das Interesse an der "25 Jahre korruptionsfreien Partei" scheint langsam doch noch in die Köpfe der ( von uns eben NICHT gesponserten ) Medien zu sickern - wollen wir's zumindest hoffen :D - verdient hätten wir es !!!

Generell darf man also davon ausgehen, dass der heutige Glawischnig-freie Tag mit sehr positiver Berichterstattung zu Ende gehen dürfte.

Buko | Generaldebatte Intro

Zum Hauptthema des Tages ( Europa am Scheideweg - Grüne Wege aus der Krise ) folgt nun die Generaldebatte.

Flankiert von einer Kernfrage, die mich persönlich stark interessiert:
  • kommt das Wort "Grundeinkommen" irgendwann zur Sprache ?
und so nebenbei eine Wette mit einem Tiroler Kollegen, wie oft das Wort "Eurobonds" angesprochen werden wird...

na mal sehen, was da auf uns zukommt :D

Buko | Vorträge und das ANWN Gesetz

Nach Ulrike Lunacek folgt als highlight ( man verzeihe mir den fan-status-bedingten englischen Ausdruck ) Stefan Schulmeister mit einer auf 20 Minuten eingedampften Vorlesung zum Thema Krise, Euro, Zinsen usw.

Einfach wieder einmal faszinierend, mit welcher Klarheit die Prinzipien unserer Welt des Kapitals durchleuchtet werden können - so jemand halt auch will... es liegt ja vermutlich nicht im Interesse der Krisenprofiteure, uns Betroffenen reinen Wein einzuschenken, was die aktuelle Lage betrifft.


Gut - manchmal wird's vielleicht etwas zu verkürzt, aber wenns schon bergab geht, dann wenigstens mit Humor - hilfts nix, so schadt's auch nix - Stefan Schulmeister mit ein paar "Schmankerln" zur Finanz- und Wirtschaftskrise:

  • das ANWN Gesetz des Finanzkapitalismus: "Aus Nix Wird Nix", oder halt übersetzt: Geld arbeitet nicht... 
  • die CDS Papiere als griechische Tragödie mit sprachlichen Konsequenzen: "der Französisch-Unterricht wurde schlicht und einfach gestrichen"
  • zu den Chancen, diese Krise zu überwinden: "es kommt auf die Lernfähigkeit der Eliten an im Vergleich zur Ausbreitungsgeschwindigkeit der Krise"
na Ok - schwierig, die besten Pointen rauszufiltern, wenn man gleichzeitig zuhören, schreiben, Fotos schießen und bearbeiten muss - und das noch dazu als MANN !!!

So, und jetzt ab in die Pause... etwas Rauch muss sein, muss mich halt an Eva vorbeischleichen :)))

Buko | Eröffnung

Unter dem Banner "Europa neu denken, Österreich neu bauen" startet Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner den Kongress, unter den wachsamen Augen eines Präsidiums mit eher statutarischer Funktion...


die Stars stehen dann ja auf der Bühne, und nach einer eher mauen Rede der Tiroler Gastgeber warten wir gespannt auf die Inputs von Ulrike Lunacek (Europaabgeordnete), Stephan Schulmeister (yay, da freut sich meinereiner) und Werner Kogler (steirisches Grüngetüm mit viel Potential für unterhaltsame Reden).

Grüner Bundeskongress | Innsbruck

Ein Wochenende für die Politik. Unentgeltlich, ehrenamtlich und korruptionsbefreit - wie das bei uns Grünen halt so üblich ist :D

Ankunft in Innsbruck bei herrlichem Winterwetter, das mit Erfolg versuchte, für die kommenden Stunden in einem abgedunkelten Innsbrucker Kongresszentrum ein wenig zu entschädigen:

8. September 2011

Korruption, eine Hassliebe?

Mittlerweile hat die Korruptionswelle schon den Arlberg überquert. Offenbar wird selbst dem braven Alemannen beim "schaffa schaffa und hüsle baua" manchmal das Geldbörsel "too small"... Ein Alarmzeichen der besonderen Art :D

Da fragt man sich ja schon, wie die ganze Sache für die politische Landschaft ausgehen wird. Dazu ein Auszug aus einem derStandard Posting, das mir irgendwie durch die Haut geht:


Es sieht einfach danach aus, als wäre Korruption in Österreich völlig akzeptierte Praxis. Erwischen lassen sollte man sich besser nicht, weil man ja als freundliches Urlaubsland ein "sauberes" Image aufrecht erhalten möchte. Aber im Grunde wären alle mit diesem System zufrieden, wenn sie nur ab und an auch einmal ein paar Scheine in der Hand halten dürften.

Jedenfalls kein Grund, um sich ernsthaft mit einem Schwenk zu uns Grünen zu befassen, der einzigen Partei, die glaubhaft die Rolle des Anklägers übernehmen könnte. Da passt es doch auch hervorragend ins Bild, wenn ein Peter Pilz als böser Mensch wahrgenommen wird, der den ganzen Tag nichts anderes zu tun habe, als illegal in fremden Akten herumzuschnüffeln (war auch schon öfter so zu lesen in den Kommentarzeilen von derStandard).

Natürlich liegt die Ursache in der vielzitierten "österreichischen Seele", geprägt von monarchischer Almosenpolitik. Bestes Beispiel ist ja auch das (zumindest temporär vermeintliche) Wiedererstarken einer SPÖ, die seit Jahrzehnten mit Förderungen, Pensionistenbriefen, Wahlzuckerln usw. ihren Niedergang zu verschleiern bzw. verlangsamen wusste. Korruption ist halt (leider) völlig OK - wir lieben sie, wenn sie gut zu UNS ist, und wir hassen sie, wenn sie gut zu ANDEREN ist, und wir leer ausgehen. Zumindest gibt es günstige Gemeindebauten, und das Bier beim Donauinselfest kann man sich immerhin noch leisten - da dürfen die-da-oben sich schon ihre Späße erlauben...

23. August 2011

150 Einladungen für Google+ abzugeben

the day after (facebook)

ein neues Wunderkind betritt die Bühne der Social Networks und wie nicht anders zu erwarten handelt es sich um einen der ganz großen (bösen?): googles durst nach kundschaft ist offenbar unstillbar, und als nutzer des einen oder anderen dienstes (dieser blog läuft ja auch auf googles servern...) kann ich die "krake" in so manchen bereichen durchaus empfehlen.

langer rede kurzer sinn:

für alle, die schon lange einen google+ account haben wollten und ums verrecken von niemandem eingeladen wurden :)

28. Juni 2011

Bildungsvolksbegehren läuft noch bis 1. Juli !

Oh doch, es gibt sie noch, die österreichischen Volksbegehren, auch wenn selbige im Vergleich mit einem italienischen Referendum demokratiepolitisch gewaltig abstinken. Wie schon einmal erwähnt, sind italienische Referenden gleichbedeutend mit der automatischen Gesetzwerdung - sofern eine gewisse Teilnahmehürde genommen wurde UND selbstverständlich die Mehrheit auch FÜR den jeweiligen Gesetzestext gestimmt hat.
Hierzulande vergällt man einem die Unterschrift im Grunde dadurch, dass ein Volksbegehren die Regierung lediglich dazu verpflichtet, den "begehrten" Inhalt im Parlament zu "behandeln". Na bumm - wir werden also dahingehend degradiert, dass wir netterweise mit ein paar hunderttausend Unterschriften einen Tagesordnungspunkt auf die Agenda setzen dürfen...
Als hoffnungsloser Idealist gebe ich meine demokratischen Utopien allerdings niemals auf und hoffe wenigstens auf meine (ausgesuchte, um nicht zu sagen spärliche) Leser_innenschaft: Auf dass so viele Menschen wie möglich den Gang zu ihrem Rathaus wagen mögen. Bewaffnet mit einem Ausweis und der festen Überzeugung, dass der Dreck einfach nicht so tief sein DARF, dass wir den Karren nicht aus selbigem zu ziehen vermögen!

15. Juni 2011

Cavaliere vs. Glawischnig 0:1

und die Italiener haben noch einmal die Kurve gekratzt: NEIN zu den Ausbauplänen der Atomkraft, NEIN zur Privatisierung des Wassers und NEIN zum Immunitätsparagraphen, der den alten Bock so lange im Obergärtneramt gehalten hat.

YaYYY - da lacht mein Herz,


um gleich darauf wieder auf den Boden der österreichischen Tatsachen zurückgeholt zu werden, die da lauten: "Glawischnig fordert Verbot von Zigarettenautomaten"

Jaja, so ist die Welt, und ob es mir/uns passt oder nicht, so ein grüner Fehlgriff ist um Welten interessanter als die mit Sicherheit für unsere Gesundheit wichtigere Frage, ob in Italien Atomkraftwerke gebaut werden oder nicht.

Im Kampf um mediale Aufmerksamkeit schlägt der Automatenkrieg die BungaBungaFront um Längen: 2300 Postings (im sekundentakt mehr) auf derStandard.at zu Glawischnig vs. 480 Postings (und stillstand) zu Berlusconi

Ich bin ehrlich gespannt, wer den Handschuh in den Ring werfen wird. Bei aller persönlicher Wertschätzung meiner Jahrgängerin muss man laut darüber nachdenken dürfen, ob die Zeit nicht reif ist für einen Wechsel an der Spitze. Wenn ich meinen Instinkten etwas Freilauf gewähren darf, dann kommt die Diskussion um das Automatenverbot gerade recht:

  • wo in Frankreich grüne Europa-Geschichte geschrieben wird, demontiert das grüne Österreich einen Voggenhuber und gleichzeitig sich selbst - so nebenbei hievt man damit einen H.P. Martin in europäische Sphären... (das Ergebnis aus Dornbirner Sicht übrigens mehr als absehbar...)
  • wo in Deutschland grüne Bürgermeister aus dem Boden sprießen und in Baden-Württemberg sogar ein grüner Ministerpräsident dem Stuttgarter Automobiladel die Stirn bieten darf, kämpfen wir Basiswappler hierzulande mit Gegenwind und schlechten Imagedaten von ganz oben.
  • wo in Österreich ganze Heerscharen von Eltern/Lehrer_innen und unpolitischen Bürger_innen eine Reform der Bildungspolitik erzwingen wollen, müssen wir Grünen auf einen Hannes Androsch(!) warten, der die Kraft aufbringt, ein Volksbegehren dazu auf die Beine zu stellen.
  • und wo wir Kleinen uns für große Ziele abstrampeln, und auf der Strasse stehen für Themen wie Anti-Atomkraft, Energiewende, Grundeinkommen, Gleichberechtigung, Bildungsreform, uvm. müssen wir  seit Jahren damit leben, dass wir auf AbtreibungsBefürworter, MultiKultiFantasten und AntiRauchMiliz reduziert werden
Nuff said!

Ich persönlich lasse mich als Grüner liebend gerne dafür kritisieren, dass ich beim Grundeinkommen zu radikal, bei Marihuana & Co. zu liberal, bei Bildung zu offen und beim Überwachungsstaat zu vorsichtig bin. Aber für Fahrradnummerntafeln und Zigarettenautomaten möchte ich einfach nicht geprügelt werden. Dafür sind mir diese Themen zu unwichtig und die Hintergründe zu fragwürdig.

3. Juni 2011

Addio Cavaliere!

Oh mein Italien! Als Pensionsanspruchsberechtigter bei der italienischen "GKK" mache ich mir zwar keine Sorgen um die ebd. verweilenden Ansprüche, werfe aber immer wieder gerne einen Blick über den Alpenhauptkamm nach Süden. Flattert mir doch kürzlich ein volantino ins Haus, mit der Bitte um Vervielfältigung:

Am 12./13. Juni findet wieder einmal ein Referendum statt - und hätte ich gleich drei Daumen, würde ich sie alle gaaaaanz fest drücken. Schließlich ist so ein italienisches Referendum kein Synonym für eine österreichische Volksabstimmung - ganz im Gegenteil: allen politischen Mängeln zum Trotz pflegen die Italiener eine lange Tradition der Mitsprache - ein Referendum wird faktisch noch am selben Tag Gesetz, wenn eine qualifizierte Mehrheit der Bevölkerung dafür gestimmt hat!

Im Detail wird zu folgenden Themen abgestimmt:

1. Daumen hoch: für den Ausstieg aus der Kernenergie. Nach der Schweiz und Deutschland kommt vielleicht auch das große Umdenken in Italien? Nach Tschernobyl hatte schon einmal ein Referendum in Italien stattgefunden und der Ausstieg wurde mehrheitlich angenommen. 2009 beschloss dann die Mitte-Rechts-Regierung (ähnlich wie in Dt.land) den Ausstieg vom Ausstieg, und plante die Errichtung 4 neuer Anlagen. Wollen wir hoffen, dass es nun doch nicht mehr dazu kommt!

2. Daumen hoch: für die Sicherung des Wassers als öffentliches Gut. Es gab und gibt ja auch schon bei uns Bestrebungen der Wirtschaft, sich dieses Gutes zu bemächtigen. Umso mehr natürlich in Italien, das nicht ganz so gesegnet ist mit Trinkwasservorkommen. Wenn man die Regale in den italienischen Supermärkten abläuft, fällt schon auf, was es bedeutet, wenn das Leitungswasser nur mehr zum Kochen, Waschen und fürs WC ausreichend sauber ist... Übrigens: im Volksmund nennt man die öffentlichen Brunnen "acqua del sindaco" = Bürgermeisterwasser :)

3. Daumen hoch: so richtig "unösterreichisch" wird es, was die Abstimmung zur "Gleichbehandlung vor dem Gesetz" betrifft. Da entlädt sich Volkes Zorn über einen Berlusconi, seine Eskapaden und die faktische Unantastbarkeit. Ob so eine Abstimmung hierzulande Erfolg haben könnte, sehe ich eher negativ: unsere Politschlawiner sind ja zu schön, zu reich und zu jung, als dass man sie wie jeden normalen Menschen vor Gericht zerren würde. Obwohl, auch die Italiener haben lange zugewartet - und dem lieben Karl-Heinz rückt man mittlerweile tatsächlich auf die Pelle...

Nun bin ich zwar überzeugter Europäer und der italienischen Sprache durchaus mächtig, aber abstimmen müssen unsere südlichen Nachbarn ohne mein Zutun, ich mach einfach ein wenig Werbung :) - dem Flugzettel nach darf das italienische Fernsehen nämlich keine Referenden propagieren !? Andererseits, wen wundert das, wenn das Staatsoberhaupt die Hand auf öffentlichen UND privatem Rundfunk hat. Da hat der Vorstoß zur Aufhebung der Immunität gleich einen besonderen Beigeschmack: In bocca al lupo, Italia - e addio Cavaliere!

30. Mai 2011

Ausgewogen: 5 Gruppentermine - *update 3.6.*

Was durften wir schräge Blicke einstecken, als wir uns erdreisteten, die Einbindung der Bevölkerung in das Budgetsanierungsprojekt "ausgewogen" kritisch zu hinterfragen. Nun liegen die Zahlen vor, und wir nehmen zur Kenntnis, dass von 45.000 Dornbirnerinnen und Dornbirnern sich handverlesene 25 für eine Arbeitsgruppe gemeldete haben. Wen wundert dieses halbe Promille, wenn
  • keine vernünftigen Daten für die Mitarbeit frei zur Verfügung gestellt werden
  • die Hauptarbeit so oder so in Händen der Verwaltung liegt, und
  • selbst wir Stadtvertreter_innen ziemliche Mühe haben, den Datenwust durchzuackern, und
  • die möglichen weitreichenden Entscheidungen - wo denn nun wirklich massiv eingespart werden soll - letztendlich dann doch von der ÖVP alleine getroffen werden
Nichtsdestotrotz reichen wir die Hand, wo wir können. Wer sich für "ausgewogen" interessiert, ist bei uns recht gut aufgehoben: Genaue Daten zu den einzelnen "Projekten" darf ich zwar nicht online stellen, aber wer per email anfragt, kann gerne jede gewünschte Auskunft von mir haben: martin.konzet@gruene.at

Die Projektgruppen wurden übrigens angesichts der dünnen Beteiligung der Bevölkerung zusammengeschmolzen auf 5 große 6 Gruppen, welche an nachstehenden Terminen ihr erstes Treffen abhalten werden: Bevölkerung, Politik und Verwaltung sind gleichermassen willkommen!

Gruppe 1 (1+7 Amt und.Finanzen): Dienstag, 14. Juni 2011 - 18:00 Uhr, Rathaus - großer Sitzungssaal
Gruppe 2 (2 Sicherheit, Recht, Meldeamt etc. Soziales, Senioren etc.): Mittwoch, 15. Juni 2011 - 18:00 Uhr, Rathaus - großer Sitzungssaal
Gruppe 3 (5 Planung und Bau, Umwelt und Abfallwirtschaft): Mittwoch, 22. Juni 2011 - 18:00 Uhr, Rathaus - großer Sitzungssaal
Gruppe 4 (4a Bildung, Sport, Jugend, Kinder): Montag, 27. Juni 2011 - 18:00 Uhr, Rathaus - großer Sitzungssaal
Gruppe 5 (4b Kultur, Sport und Integration Musikschule und Kulturbetriebe): Mittwoch, 29. Juni 2011 - 18:00 Uhr, Rathaus - großer Sitzungssaal
Gruppe 6 (Pflege, Gesundheit, Soziales und Senioren): Mittwoch 6. Juli 2011 - 18:00 Uhr, Rathaus - großer Sitzungssaal

Ein paar mehr Details zu diesen Gruppen habe ich im
Menüpunkt "Termine Ausgewogen" abgelegt. Ein Klick genügt :)

19. Mai 2011

Anti-Atom-Aktion am Dornbirner Marktplatz

Letzten Samstag schlugen wir aufs Neue unsere Zelte am Dornbirner Marktplatz auf, um für Unterstützung im Kampf gegen das globale Atomrisiko zu werben. Und siehe da - wir waren nicht allein:


Auch wenn der Fukushima-Medien-Hype im Abklingbecken etwas gekühlt wurde, durften wir noch einmal einen Haufen ausgefüllte Unterschriftenlisten an Global 2000 schicken. Wir sind uns ja bewusst, dass die nicht-alltäglichen Gefahren so schnell wieder aus der Wahrnehmung verschwinden wie kontaminierte japanische Fisch-Konservendosen vom Markt genommen werden. Radioaktivität kann man nun einmal weder sehen oder hören noch riechen.

Wir Grünen stehen mit Sicherheit auch in den kommenden Jahren in der Öffentlichkeit, damit dieser Super-Gau nicht in Vergessenheit gerät, und die Menschheit nicht ein weiteres Mal so einen Schock erleben muss. Dazu stehen wir mit voller Überzeugung, auch wenn wir bei gewissen Menschen immer noch auf völliges Unverständnis stossen: so geschehen auch am Samstag, als eine Frau auf mich zuspringt, mir einen Cartoon in die Hand drückt

und mit den Worten "Da Herr Konzet können Sie sehen, wie blöd ihr Grünen seid!" auf dem Absatz kehrt macht und mit atomarer Lichtgeschwindigkeit wieder das Weite sucht... :)

10. April 2011

Was gibt es Wichtigeres, als "ausgewogen" ?

Unschwer zu erkennen:

so ein Titel kann nur eine rhetorische Frage sein.

Dieses Wochenende waren wir (wieder einmal) aktiv am Dornbirner Marktplatz, um zum x-ten Male für eine Welt ohne Atomkraft zu demonstrieren.

Was es bringen wird?

Ganz ehrlich: keine Ahnung!

25 Jahre nach Tchernobyl wünsche ich mir, KEIN muster zu sehen: wir wissen, dass wenige Jahre genügen, um Katastrophen vergessen zu machen. Dabei möchte ich mich absolut nicht als Gutmenschen darstellen und die "Vergesslichen" als böse. Nein, es ist die menschliche Psychologie, die uns einen Streich spielt: etwas so unfassbar Gefährliches wird aus psychohygienischen Gründen verdrängt. Wir können eigentlich gar nicht anders...

...eigentlich - aber es geht auch anders, jedoch brauchen wir eine große globale und gemeinschaftliche kognitive Anstrengung, um aus diesem Dilemma herauszukommen.



Vielleicht geht das große Umdenken von Japan aus. Vielleicht schafft dieses gebeutelte Volk die Energiewende, von der wir hierzulande nur Lippenbekenntnisse vorweisen können. Noch schöner wäre es allerdings gewesen, wenn 1 Tchernobyl gereicht hätte, um dieses Umdenken passieren zu lassen. Jetzt stehen wir bei Nr. 2, blicken traurig und fassungslos nach Japan und fragen uns zu Recht, ob es noch eine dritte Katastrophe brauchen wird, damit die Menschheit die Finger von dieser Büchse Pandoras namens Atomenergie lässt.

4. April 2011

wiegen - wog - gewogen

In Dornbirn hat sichs AUSgewogen!?

Jedenfalls hat ein sichtlich um Gemeinsamkeiten bemühter Gutsherr Rümmele (ihro Hoheit Schuldenkaiser von dorobiro) nach Jahren reger Bautätigkeit erkannt, dass er seinem/r Nachfolger_in keine unlösbare Zinsspirale hinterlassen sollte.

Spät...



...aber doch!

Unserem demokratischen Selbsverständnis entsprechend werden wir allen Seitenhieben zum Trotz die Sache ernst nehmen und versuchen, die Stadt aus dem politischen Koma herauszuholen. Seit Beginn der Aktion "ausgewogen" läuft nämlich der städtische Motor nur noch auf halben Touren. Mangels Aktivitäten werden Ausschüsse abgesagt, Stadtratssitzungen gibt es beinah nur mehr im 2-Wochen-Rhythmus und die für April geplante Stadtvertretung wurde mangels Beschlüssen ebenfalls geopfert.

Naja, vielleicht bringt das Sparen bei den Sitzungsgeldern schon mal was...

30. März 2011

des Weblogs neue Kleider

Umzug:
  1. Wechsel eines Wohnsitzes (zu einem anderen Ort)
  2. Geordneter Marsch von Menschen, die evtl. auch von Fahrzeugen begleitet werden
In meinem Fall handelt es sich um die Verlegung des Speicherortes meines weblogs von dorobiro.twoday.net nach mkonzet.blogspot.com und hat mit vielen langweiligen Dingen zu tun, die eher technischer Natur sind.


Wie auch immer - jedenfalls geht ein "Umzug" im Internet wie auch im wirklichen Leben oft mit einer Inventur einher: die ideale Gelegenheit für einen Frühjahrsputz, zum Ausmisten, Neu Ordnen und ... natürlich auch ein neues design!

Leider haben die beiden Plattformen twoday und blogspot ein etwas gespanntes Verhältnis und blogspot übernimmt momentan keine "alten" artikel über die import-funktion. Vielleicht bessert sich ja deren Verhältnis wieder mal >>> für die nächste Zeit hab ich jedenfalls unten auf der "home" Seite noch einen feed der letzten 5 Artikel auf twoday gestellt.

Das wärs mal fürs erste, der nächste Post sollte dann wieder einem "seriösen" Thema gewidmet sein :)