15. November 2011

The Age of Stupid

Der Titel "The Age of Stupid" passt gerade zu meinem letzten Thema "Bildungsvolksbegehren", das ja trotz beachtlicher Zahlen nur mässige Kritiken bekommen hat. Wenn ich mir diesbezüglich einen Nachsatz erlauben darf: 7% Unterstützer_innen gerechnet auf eine auch sonst nicht gerade berauschende Wahlbeteiligung von ca. 60% macht schon mal 13% Bildungsenthusiasten, die trotz der völligen Unverbindlichkeit eines Volksbegehrens die Illusion pflegen, dass sie mit ihrer Stimme etwas an der Misere ändern können.

Zu gleichen Teilen interessant wie peinlich fand ich übrigens den Auftritt von Konrad Paul Liessmann im Club 2, der mit der Selbstzufriedenheit des arrivierten Schöngeistes den Bildungshunger der Masse herabwürdigte... Da hatte ich erstmals Mitleid mit meinem Landsmann Köhlmeier, der sich den philosophischen input wohl ein wenig anders vorgestellt hatte...

Doch zurück zum Film "The Age of Stupid": auf der dazugehörigen website finden sich ein paar Trailer und Hintergrundinfos. Eine DVD gibts auch schon - links dazu stelle ich unten rein...

Aus jeden Fall ein Muss!


Auszug aus der Website zum Film:

The Age of Stupid ist ein Film aus dem Jahr 2008 von der Regisseurin Franny Armstrong (McLibel, Drowned Out) und der jungen Produzentin Lizzie Gillett. Es handelt sich um eine Koproduktion zwischen Frannys Firma Spanner Films und der Firma des ausführenden Produzenten John Battsek (Ein Tag im September), Passion Pictures. Der oscar-nominierte Schauspieler Pete Postlethwaite spielt die Hauptrolle. Als alter Mann lebt er ganz allein in der völlig zerstörten Welt des Jahrs 2055 und fragt sich beim Betrachten von Archivmaterial aus dem Jahr 2008: Warum haben wir den Klimawandel nicht aufgehalten, als wir noch die Möglichkeit dazu hatten? Das Besondere an dieser Produktion ist das innovative Finanzierungsmodell. Das Budget wurde durch 'crowd-funding' (frei-verkäufliche Anteile) zusammengebracht. Die vollständige Produktionsgeschichte wird in der 50-minütigen Making Of Dokumentation gezeigt, die man sich gratis online anschauen kann und die wahrscheinlich auch in besserer Qualität auf der deutschen DVD enthalten sein wird (Herbst 2010). Der Film kam 2009 ins Kino und war einer der am meisten beachteten Dokumentarfilme dieses Jahres. Er war auch der Auslöser für die äußerst erfolgreiche 10:10 Kampagne.

10. November 2011

Bildungsvolksbegehren: Dornbirn

Gelernte Dornbirner_innen haben es ja schon verinnerlicht, dass die grösste Stadt im Ländle in vielen Bereichen eine Führungsrolle einnimmt. So geschehen auch beim gerade zu Ende gegangenen Bildungsvolksbegehren, dessen Zahlen ich gerade hereinbekommen habe:

offizielles Endergebnis in Dornbirn:
abgegebene Unterschriften: 1.937
von 32.733 Wahlberechtigten, macht

sehr gute 5,92 %

der Dornbirnerinnen und Dornbirner, die damit die Städte Bregenz und Bludenz (mit jeweils unter 5% deutlich hinter sich gelassen haben (andere Ergebnisse hab ich leider noch keine - wird aber eh morgen in der Zeitung stehen).

Meldeamtsleiter Schwendinger spricht vom besten Ergebnis der letzten 5 Jahre. Mit deutlichem Abstand folgen das Euratom-Volksbegehren (2011) mit 1.096 Unterschriften und das FPÖ "Österreich bleibt frei" VB (2006) mit 1.033 Unterschriften.

Bildung wird in Dornbirn also GROSS geschrieben!

Übrigens: Bei der Durchsicht der österr. Liste der Volksbegehren ist mir doch glatt eines untergekommen, das in meiner Wahrnehmung gar nicht existiert hat: "Stopp dem Postraub" (2009).

6. November 2011

Bildungsvolksbegehren - letzte Chance zur Unterschrift !

Ich übertrete wieder mal meine FSK zu lokalen Dornbirner Themen und mache noch ein letztes Mal darauf aufmerksam, dass die letzten Unterschriftstage für das Bildungsvolksbegehren angelaufen sind.

Wie überall sonst kann man im Dornbirner Rathaus noch bis spätestens Donnerstag 16:00 Uhr unterschreiben:


Ausweis mitbringen nicht vergessen ! Und falls noch jemand Infos braucht, findet er so ziemlich alles auf der offiziellen Website von österreich-darf-nicht-sitzenbleiben !


Und dann darf ich noch eine Anmerkung loswerden, was unsere neue grösste Zuwanderungsgruppe betrifft: die Deutschen!

Wie mir an 3 Samstagen am grünen Infostand zum Volksbegehren deutlich aufgefallen ist: Das Interesse unserer deutschen Mitbürger_innen an diesem Volksbegehren ist auffallend hoch.

Mindestens ebenso hoch, wie ihre Enttäuschung, dass sie zwar ihren Lebensmittelpunkt nach Vorarlberg verlegt haben, arbeiten und Steuern zahlen, aber außer bei Gemeinderatswahlen kein politisches Mitspracherecht besitzen. Besonders bei Familien mit kleinen Kindern war die Stimmung wirklich schlecht - viele Deutsche kommen ja gut ausgebildet und mit hohen Erwartungen nach Vorarlberg. Kaum verwunderlich, wenn sie für Ihre Kinder eine mindestens ebenso gute Ausbildung wünschen, und sich ausgeschlossen fühlen, wenn sie in so einem Kernbereich vom Mitspracherecht ausgeschlossen werden.

Eigentlich ein Skandal - wieso sollte man denn einem EU-Bürger zumuten, seine Staatsbürgerschaft zu ändern? Was sollte es denn auch bringen, wenn man so oder so völlig gleichgestellt ist? No na halt nicht völlig - wohingegen mein ehemaliger Schulkollege seit über 10 Jahren in Barcelona lebt und arbeitet, verheiratet ist und mittlerweile sogar einen kleinen Spanier gezeugt hat - und volles Wahlrecht in Österreich genießt. Dem ist es so ziemlich wurscht, ob in Ö ein Fakeman regiert oder sonstwer und es spielt für ihn auch keine Rolle, ob sein "nino" bei uns einen Ganztagskindergartenplatz hätte oder nicht...

Nun gut, auch er darf dieses Volksbegehren nicht unterschreiben, weil er keinen Hauptwohnsitz in Österreich mehr hat - aber genau dieses Kriterium würden unsere deutschen Familien erfüllen und die sollten das sehr wohl dürfen.

Volle Mitsprache dort, wo ich lebe und Steuern zahle. So einfach sollte das eigentlich sein!