8. September 2011

Korruption, eine Hassliebe?

Mittlerweile hat die Korruptionswelle schon den Arlberg überquert. Offenbar wird selbst dem braven Alemannen beim "schaffa schaffa und hüsle baua" manchmal das Geldbörsel "too small"... Ein Alarmzeichen der besonderen Art :D

Da fragt man sich ja schon, wie die ganze Sache für die politische Landschaft ausgehen wird. Dazu ein Auszug aus einem derStandard Posting, das mir irgendwie durch die Haut geht:


Es sieht einfach danach aus, als wäre Korruption in Österreich völlig akzeptierte Praxis. Erwischen lassen sollte man sich besser nicht, weil man ja als freundliches Urlaubsland ein "sauberes" Image aufrecht erhalten möchte. Aber im Grunde wären alle mit diesem System zufrieden, wenn sie nur ab und an auch einmal ein paar Scheine in der Hand halten dürften.

Jedenfalls kein Grund, um sich ernsthaft mit einem Schwenk zu uns Grünen zu befassen, der einzigen Partei, die glaubhaft die Rolle des Anklägers übernehmen könnte. Da passt es doch auch hervorragend ins Bild, wenn ein Peter Pilz als böser Mensch wahrgenommen wird, der den ganzen Tag nichts anderes zu tun habe, als illegal in fremden Akten herumzuschnüffeln (war auch schon öfter so zu lesen in den Kommentarzeilen von derStandard).

Natürlich liegt die Ursache in der vielzitierten "österreichischen Seele", geprägt von monarchischer Almosenpolitik. Bestes Beispiel ist ja auch das (zumindest temporär vermeintliche) Wiedererstarken einer SPÖ, die seit Jahrzehnten mit Förderungen, Pensionistenbriefen, Wahlzuckerln usw. ihren Niedergang zu verschleiern bzw. verlangsamen wusste. Korruption ist halt (leider) völlig OK - wir lieben sie, wenn sie gut zu UNS ist, und wir hassen sie, wenn sie gut zu ANDEREN ist, und wir leer ausgehen. Zumindest gibt es günstige Gemeindebauten, und das Bier beim Donauinselfest kann man sich immerhin noch leisten - da dürfen die-da-oben sich schon ihre Späße erlauben...